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Ein Kreis schließt sich – von der Aufnahme
bis zur Einschulung
Die Eingewöhnung
Die Zeit der Eingewöhnung ist für das Kind eine sehr sensible Phase in
seinem Leben, löst es sich doch zumeist zum ersten Mal von der
gewohnten Umgebung zu Hause und den dazu gehörigen Bezugspersonen.
Auch für die Eltern ist diese Zeit eine der „gemischten Gefühle“, soll
ihr Kind doch in die Obhut fremder Menschen gegeben werden. Aus diesem
Grund versuchen wir den Übergang von Familie in den Kindergarten so
behutsam wie möglich zu gestalten, damit sich Kind und Eltern ohne
Angst und Druck voneinander lösen können und sich das Kind nach und
nach mit der neuen Umgebung vertraut machen kann.
Als Eingewöhnungszeit geben wir ca. 14 Tage vor.
Abhängig von Alter, Temperament und evtl. Vorerfahrung kann sich
dieser Zeitraum verlängern oder verkürzen. Während der
Eingewöhnungszeit sollte das Kind regelmäßig, sprich täglich anwesend
sein. Die tägliche Wiederholung des Bringens, des sich Verabschiedens,
des Erlebens des Kindergartentages und des Abholens erleichtert es dem
Kind, sich einzugewöhnen.
Kinder unter 3 Jahren kommen von
Dienstag bis Donnerstag jeweils von 8.30 -11.00 Uhr in den
Kindergarten, um sie ganz ihrem Alter entsprechend nicht zu
überfordern. Da sie frühestens mit 2,5 Jahren aufgenommen werden,
haben sie ein gutes halbes Jahr Zeit, um sich an den Kindergarten zu
gewöhnen. Kinder, die mit 3 Jahren aufgenommen werden, kommen in
der Regel schon vom ersten Tag an die ganze Woche.
Ablauf der
Eingewöhnungszeit In den ersten Tagen: Ein Elternteil und das
Kind bleiben gemeinsam im Kindergarten. Das Elternteil sollte sich
im Hintergrund halten und beobachten (gibt Sicherheit durch
Anwesenheit). Nach und nach verbringt das Kind einen stetig länger
werdenden Zeitraum ohne die Eltern im Kindergarten. Die Zeitspanne der
Eingewöhnung wird individuell abgesprochen. Ein Erzieher, eine
Erzieherin bildet als Bezugsperson ein erstes Gegenüber.
Verabschiedung Das letzte Kindergartenjahr ist für
die Kinder im Alter von 5 bis 6 Jahren ein besonderes Jahr, denn nach
diesem Jahr kommen sie in die Schule. Sie sind jetzt „die Großen“ und
es gibt viele Dinge, auf die sie sich freuen, jedoch auch einige
„mulmige“ Gefühle ob der anstehenden Veränderung. Die werdenden Schulkinder
brauchen nun neue Herausforderungen, an denen sie weiter reifen und
sich stärken können!
Übernahme täglicher Aufgaben Jedes
Vorschulkind übernimmt für zwei Wochen einen „Dienst“ im
Kindergartenalltag, Aufgaben also, die täglich erledigt werden müssen.
Sie decken den Tisch, helfen beim Schneiden von Obst und Gemüse, fegen
den Flur, stellen den Stuhlkreis, unterstützen die anderen Kinder beim
Einräumen des Geräteschuppens. Durch diese Aufgaben lernen die
Kinder Verantwortung für andere Menschen und Gegenstände zu
übernehmen.
Schulkindarbeit Schulkindarbeit heißt bei uns
einmal die Woche – Dienstags von 8.30 h bis 9.30 h – intensiv mit den
Kindern in einer Kleingruppe zu arbeiten, um die bereits
herangereiften Kompetenzen zu stärken und weiter zu entfalten. Sie
können sich gezielt in den verschiedenen Bereichen üben, die für die
Schule von besonderer Bedeutung sind, wie Konzentration,
Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, Feinmotorik, Sprachgebrauch,
Sozialverhalten, emotionale Stabilität. Die angebotenen Tätigkeiten
folgen dem Jahreslauf, sind ganzheitlich angelegt und auf die
jeweilige Lerngruppe angepasst.
Das auf- und absteigende Jahr
mit Licht und Dunkelheit, Kälte und Wärme und den ihm inne wohnenden
Wachstumsprozessen ist Ausgangspunkt für die vielfältigen
Gestaltungsformen der Tätigkeiten der Schulkindarbeit. Die Kinder
werden so an ein intensives Erleben der Natur herangeführt und sammeln
schöpferische Erfahrungen.
Mögliche Themen können sein:


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Vom Korn
zum Brot – im Herbst Korn mahlen, das
Kennenlernen verschiedener Getreidearten, Mandala legen,
Bäckerreime singen, Brot backen.
Die Arbeit
mit Wolle – im Winter Filzen, weben,
Schneeketten fädeln, fingerhäkeln, stricken, nähen.
Säen und Keimen – im Frühling Ostergras
aussäen, Pflanzen züchten, beobachten, pflegen und ernten.
Formenzeichnen Sandmalerei, das
Malen mit Wachsmalstiften, Wasserfarben oder Kreide
Umgang mit Zahlen und Mengen
Klatsch- und Tastspiele, Fingerspiele, Vogelhaus oder
Puppenbett bauen.
Experimente und
Kräuterkunde – im Sommer Etwa zum Element
Wasser. Das Herstellen von Holunder- oder
Zitronenmelissensirup, Ringelblumensalbe.
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Durch die im Herbst und Winter
angebotenen Tätigkeiten erlangen die Kinder Sachwissen im Umgang mit
Lebensmitteln und Material. Die Arbeiten im Frühling und Sommer
vermitteln Kenntnisse über die Abläufe in der Natur. Durch diese
vertiefenden Arbeiten wird eine realistische Wahrnehmung gefördert.
Eine spezielle motorische Schulung erfahren Kinder durch
handwerkliches Arbeiten, wie beispielsweise das Weben. Diese
Aktivität erfordert Geschicklichkeit und Ausdauer. Es wird viel Wert
darauf gelegt, dass sich die Kinder gegenseitig unterstützen und
Hilfe anbieten. Bei Werkarbeiten, wie dem Bauen eines
Vogelhauses, lernen die Kinder unterschiedlichen Formen, Mengen,
sowie räumliche Strukturen kennen und erwerben so spielerisch
mathematische Fähigkeiten. Sie zeigen Eigeninitiative, indem sie mit
unterschiedlichen Materialien hantieren und gestalten können.
Bei allem Tun legen wir großen Wert auf gegenseitige
Unterstützung und Hilfe. So lernen die Kinder Stärken und Schwächen
bei sich und anderen anzuerkennen und entsprechend zu handeln.
Zusammenarbeit mit der Grundschule Jedes
Jahr gehen die Kinder gemeinsam mit einer Erzieherin bzw. einem
Erzieher in „ihre“ Schule, um für eine Stunde am Unterricht der 1.
Klasse teilzunehmen. Hier lernen sie die Schule bereits ein Stück
näher kennen. Es besteht eine feste Kooperation mit der Linteler
Schule, aber selbstverständlich werden auch die anderen Schulen
besucht, wenn Kinder dort eingeschult werden sollen.
Schulkinderverabschiedung Am Ende des Kindergartenjahres
gibt es ein kleines Fest, welches dazu dient, dass sich die Großen
vom Kindergarten verabschieden und den nächsten Schritt zur Schule
gehen können. Dieses findet am letzten Schultag vor den Sommerferien
statt. Eingeladen sind die Eltern und Geschwister der werdenden
Schulkinder und die Kindergartenkinder.
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